Zur Übersicht der kommentierten Bilderkataloge

Exkursion/Begehung Schlottwitz am 17.07.2020
1. Fragestellung: Enden die Porphyrgänge am Schlottwitzer Achatgang oder gehen sie sukzessive in brekziösen Porphyr über?.
2. Wenn die Porphyrgänge Spaltenergüsse sind, müssten sie relativ scharf gegen Gneis abgesetzt sein! Ist das so?


Auf dem Schlottwitzer Hangweg von Oberschlottwitz 50.869774, 13.814087 , dort zunächst "Alte Eisenstraße" bis zum Bienenhaus 50.885302, 13.809780 wurde der Schlottwitz Hangweg begangen und auf die Porphyrgänge geachtet.
Bild 1   BSchlo01.jpg

Zuvor querten zwei Porphyrgänge den Weg, der erste 1(*) ist hangseitig nahe der Eisenbahn-Straßenbrücke aufgeschlossen. Der zweite 2(*) zeigte sich nur durch dominante porphyrische Weg-Gerölle gegen weniger Gneis. Am Schwenk nach der Alten Eisenstraße nach NNO ist im Laubhochwald ein Porphyrsporn 3(*) auf 50.871050, 13.813631 natürlich aufgeschlossen. Die nach Neigung O abgestürzten Teile weisen Mischungen von Porphyr, gneistrendigem Porphyr und Gneis auf. Eine scharfe Trennung von Porphyr-Rissfüllung und Gneis wurde nicht gefunden.
Datum: 17.07.2020 Zeit: 11:30
Bild 2   BSchlo02.jpg

Im Porphyr der Gänge tritt gelegentlich Striatur auf. Diese sehe ich wie beim Gneis als Algenrelikte im Porphyr als Prielsediment des gneisbildenden Wattenmeeres an.
Datum: 17.07.2020 Zeit: 11:34
Bild 3   BSchlo03.jpg

Die Alte Eisenstraße wendet sich hier hinter uns S-förmig zunächst Süden, dann nach Westen, in Nordrichtung zweigt der gesperrte Hangweg ab. Zur Lesbarkeit ist der Wegweiser vergrößert eingefügt. Google-Koordinaten 50.872025, 13.813351 .
Datum: 17.07.2020 Zeit: 12:01
Bild 4   BSchlo04.jpg


Nach einem leichten NNO-Schwenk ist der fallende Weg westseitig von hämatitischen Steilwänden gesäumt. Hier wurde stollenartig 7(*) wild gebuddelt, obwohl das Verbotsinfo in Sichtnähe ist. Datum: 17.07.2020 Zeit: 12:39
Bild 5   BSchlo05.jpg

Die klassische Fundstelle 8(*) wird von Frau Martina Thomas privat angeboten. Stühle, Tisch, Wasser und etwas Dach gehören zum Service, derzeit durch Corana allerdings ausgesetzt. Nach dieser etwa tiefsten Stelle des Weges steigt der Weg wieder an. Die Porphyrbrekzie mit Quarz, Hämatit und Achat geht in Gneis über, der nur vereinzelt Quarz enthält.
5(*) SO-Hang des Tälchens führt ebenfalls Porphyr, der nicht 5148fl.shp zugeordet ist.

4(*) Porphyr mit Quarzeinsprengungen, der nicht 5148fl.shp zugeordet ist. Hingegen ist der westliche Wegrand mit Steilböschung deutlich im Porphyr gemäß 5148fl.shp.

3(*) Felsklippe von Porphyr in Gneis westl. des Weges.

2(*) Hier dominiert Porphyr als Weg-Geröll gegenüber Gneis.

1(*) Porphyr ist am westlichen Wegrand als Steilböschung angeschnitten.





11(*) Porphyrgang erscheint breiter.

10(*) Im Grund des Zechenaubaches Granitporhyr, eventuell aber antropogen durch Wegebau eingetragen und 2002 bei Starkregen eingespült. Östlichere Wegeführung nach topographischer Karte ist nicht mehr erkennbar.


9(*) Härtlingssporne westlich des Weges, Gneis nach Porphyr tendierend, wenige Quarzeinschlüsse.



8(*) Die klassische Fundstelle, siehe Bild 5, tiefste Wegstelle.



7(*) Stark hämatitisch ausgebildete Steilwand mit Wühlgang der Sucher, siehe Bild 4.



6(*) Verquarzter Porphyrsteilwandsporn gefährlich nahe zur Bahnlinie, der nicht dem Porphyr gemäß 5148fl.shp zugeordnet ist. Zum Teil Hämatiteinschaltungen, zum Teil auch nur schwächer quarzgebunden oder Umwandlung von Hämatit in Limonit.


Aus den Übergangsformen von Porphyr in Gneis und aus der allmählichen Zunahme von Quarzeinschaltungen in Ostrichtung zum Achatgang hin leite ich ab: Die Porphyrgänge sind keine tektonisch-effusiven Rissfüllungen sondern Prielsedimente des gneisbildenden Wattenmeeres. Die allmähliche Zunahme von Quarz und Hämatit nach Osten zum Achatgang hin kann dadurch bewirkt sein, dass der Achatgang eine sedimentäre Lage bzw. Lagune ist, in die die Priele zeitweilig hineingeflossen sind. Der brekziöse Charakter ist dann dem Bruch von Sediment und Algenteilen durch Flutereigneisse und der Neuverkittung durch quarzausfällendes Algenwachstum zuzuschreiben.

Die Differenzen zwischen 5148 und meinen Einschätzungen können so begründet werden: Der Geologe darf keinen gneistrendigen Porphyr den Porphyrgängen zuordnen. Seine Porphyrgänge müssen folglich schmaler ausfallen. Ferner bewertet er den Achatgang als Gangfüllung, die dann als spätere Füllung die Porphyrgänge zerschneiden muss.